|
|
nick
Dabei seit: 15.05.2004
Beiträge: 2
|
|
1. Staatsexamen mündl. mit Schwerpunkt Freinét-Pädagogik |
|
Hallo
Über Internet-Recherche zum Thema Freinét stieß ich auf diese sehr informative Seite und möchte nun einige Fragen stellen, die mir Freinét-Kundige sicher beantworten können.
1. Warum benennt sich diese Bewegung, die von einem demokratischen, selbstverwalteten Gruppenprinzip ausgeht, nach einer Person (was mir dann wieder führungsgeleitet vorkommt)
2. Ist es richtig, dass sich Freinét besonders intensiv mit der Genfer Schule auseinandersetzte, so mit Piagets Entwicklungsstadien (hier besonders der sensu-motorischen Entwicklung) und mit Maria Montessoris Pädagogik? Inwieweit halten Sie den haptischen Sinn prägend für die Entwicklung dieser Pädagogik?
3. Weshalb sah Freinét seinen Ansatz nicht als eine in sich geschlossene eigenständige pädagogische Richtung, sondern wollte, dass diese Elemente in die staatlichen Schulen übernommen werden? Inwieweit kann man von ihm als einem nich-bürgerlichen Reformpädagogen sprechen?
Über eine rege Beantwortung würde ich mich persönlich sehr freuen,
Gruß, Dominik Rebele
|
|
15.05.2004 17:36 |
|
|
zu2) zum Zusammenhang mit der Genfer Schule muss man sagen, es gibt sehr wohl einen, den sie entstand ja schon vor Piaget. Freinet hat Claparède gelesen und sich mit Adolf Ferrière auseinandergesetzt (Dieser hatte ja das Buch "Ecole active"/dt. Die Tatschule" (1922) als Überbrlick über verschiedene Bestrebungen geschrieben, die man in bislang in Deutschland als Reformpädagogik bezeichnete). Ferrièr hatte als Sekretär der Internationalen Ligue Ecole Nouvelle / Weltbund zur Erneuerung der Erziehung /... mehrmals schriftlich zugunsten Freinet's interveniert, z.B. nach dem Schulkrach 1933, dann als Freinet interniert wurde 1940/41. Obwohl Freinet ähnliche Untersuchungen machte wie Piaget, wird dieser von Freinet bzw. Elise nicht so geschätzt, da sie ihn eher der experimentellen Psychologie zuschreiben, sie wollen ihre Daten aber aus der konkreten Beobachtung im Alltagsleben von Kindern /vor allem ihrer Tochter Madleine) gewonnen haben. Die Genese von Kinderzeichnungen etc. als Teil der Abhandlungen Freinets über die Natürliche Methode.(siehe C. Freinet, Gesammelte Werke Bd. 2, Hrsg. Hans Jörg). Piaget selbst bezog sich im Sammelband "Theorien und Methoden der modernen Erziehung" (dt. 1978, S. 63f) auf "das bemerkenswerte von Freinet...".
|
|
18.12.2005 18:58 |
|
|
|
|
|
|
|