Hi Mika,
der entscheidende Unterschied in der Leistungsbeurteilung beim Offenen Unterricht liegt darin, daß die Schüler nicht mehr miteinander verglichen werden, sondern das die Leistungsbeurteilung auf dem Lernzuwachs des einzelnen Schülers beruht.
Peschel misst ja mit den standardisierten Tests und stellt fest: Beim letzten Test hat xy diesen Wert erreicht und jetzt erreicht er diesen Wert.
Wie Chris schon sagt, ist auch ganz wichtig, daß die Kinder den Zeitpunkt des Tests bestimmen können: Dann wenn sie sich vorbereitet fühlen.
So verschwindet die Leistungskonkurrenz.
Es sind natürlich auch alle anderen Präsentationstechniken verwenden. Wenn Schüler etwas präsentieren ist ja durchaus eine Besprechung angesagt - allerdings nicht nur unter blanken Leistungsgesichtspunkten. Auch die Mitschüler können ihre Auffassung und ihre inhaltlichen Fragen äußern.
Aus meiner Erfahrung merken Schüler in diesem Fall recht schnell, was gut und wo noch Lücken sind.
Wenn das dann natürlich in einer Note enden soll, wird es schnell wieder platt und die Schüler wollen dann doch nur die Note wissen.
Es ist also auch eine grundsätzliche Einstellung, die sich sicher auch den Kindern mitteilt: Geht es nur um eine Leistungsbeurteilung im täglichen Rattenrennen, oder geht es um das was ein Kind gemacht hat, wie es selbst weiter kommen will.
Zugespitzt gesagt: Geht es um Leistungsbeurteilung zur Auslese oder um eine konkrete Rückmeldung an ein Kind. Geht es darum, ein Kind zuzuordnen oder darum sein Lernen zu fördern?
Auch Portfolios lassen sich im Sinne der Auslese einsetzen.
Das alles ist recht gut beschrieben bei Carl R. Rogers: Lernen in Freiheit.
Er beschreibt, daß er mit dem Studenten ein Gespräch führt und dieser dann auch einen begründeten Notenvorschlag macht. Den übernimmt Rogers dann, wenn er auch zu dieser Einschätzung gekommen ist oder begründet seine Abweichung nach oben oder unten.
Grüße
Jürgen
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