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Thema: Material
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30.10.2007 11:24 Forum: offener Unterricht

Hi,
dann mach ich einfach mal so weiter-müsste jetzt eigentlich in der Uni sein, Literatur suchen... großes Grinsen

Ja, das mit der Bilderflut kann ich verstehen. Vielleicht könnte man in der Klasse thematisieren, dass Material Geld kostet (und dessen Verwaltung in die Schülerverantwortung legen?), also auch Papier (und an passender Stelle auf die Umweltproblematik hinweisen?). Vielleicht kommen die Schüler darauf, dass nur für konkrete eigene Projekte gedruckt werden sollte; vielleicht eine Art Papier-/Materialwächter vorschlagen (kann auch im Rotationsprinzip erfolgen?), der Verbrauchsmaterial wie Papier u.ä. ausgibt? Die 'Altpapiersammlung' am Ende des Schuljahres könnte man auch mal ansprechen; "wieviele Bäume braucht man hierfür?" o.ä.

Für rotten.com etc. gibts doch Filterprogramme bzw. Einstellungen in den Browsern, oder? Weiss aber nicht ob die so toll funktionieren oder zu viel oder wenig rausfiltern. Ganz verhindern kann mans eh nicht & in ihrer Freizeit machen sie sowieso was sie wollen. -Ich liebe einfach diese Suche; gerade weil kaum eines meiner Kids lesen kann (geistig Behinderte) & ich deshalb ständig alles visualisieren muss, aber kein Zeichengenie bin... Augenzwinkern

- Kapplas kenn ich nicht, worum gehts?

- Wieviel Zeit im Konstruktionszimmer? Erst mal schön dass es sowas gibt bei euch. Ich denke, die Frage hängt eng mit eurer Unterrichts-/Schulform zusammen; wenn die da rein gehen, um (überspitzt gesagt) 'langweiligem Frontalunterricht zu entfliehen', ist das nur verständlich & ich kann gut verstehen, dass deine Kollegen das einschränken wollen - das liegt dann aber vieleicht an ihrem Unterricht...? Ich denke, dass bei 'Unterricht', wie Falko es macht, jedem Schüler über kurz oder lang das "Immer nur Bauen" zu langweilig wird, oder er findets spannend was die anderen so treiben; dann würde sich das von selbst regeln. -Hm, das hilft dir jetzt nicht weiter, was?...

Hast du denn solche Freiheiten, dass du so den 'Unterricht' (aaargh, mich stört dieses Wort - sagen wir besser 'Schulalltag') gestalten kannst? Dann meine neidvollsten Glückwünsche...

...und jetzt endlich ab in die Uni, verdammt...
großes Grinsen

LG,
Flo.

Thema: Material
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so aus dem Bauch raus würd ich sagen: 29.10.2007 22:11 Forum: offener Unterricht

Hallo Chris, hallo Jürgen,

hmm...ich sollte eigentlich gerade an meiner Planung für meine UPP nächste Woche sitzen, bin aber mal wieder hier hängen geblieben...

Zu Chris' Frage: Jürgen, wir wollten doch mal ein Foto machen für die Seite, wo 'unstrukturiertes' Material zu sehen ist; in den Emails müsste sich einiges finden?

Ansonsten - zuerst mal wäre das Alter der Schülerinnen und Schüler interessant ;-)
Für Grundschule würde ich sowas hier mal als Anregung geben; statt Ecken dürfen's auch Regale oder so sein, gefüllt mit z.B.:
- Kreativ-Ecke: leere Blätter in allen Formen, Farben und Größen (also auch Tapetenrollen, Pappe, Plakate,...); Stifte, Farben,... , Scheren, Kleber, Tesafilm&Kreppband in allen Varianten usw.; Schrauben, Holz, Schnüre, Werkzeuge, Tacker usw; Lego (-Technik), Fischer Technik oder sowas; Stoffe, Knöpfe, ...; Umzugskartons (oder noch größer) zusammengeklappt & griffbereit; eben ALLES zum basteln-werkeln-gestalten-anfassen-...
- Schreibecke: Kinder-Wörterbücher, Falkos Rechtschreibdetektive, linierte & leere Blätter in allen Varianten, ne große Anlauttabelle, leere Anlauttabellen zum selbst ausfüllen (klein & als Plakat?), ein Stempeldruckset,...
- Rechenecke: Abakus, Taschenrechner, Karopapier, Lineale in allen Varianten (vom Geodreieck bis zum Maßband usw.), Zehner-/Hundertertafeln, Muggelsteine, Rechenspiele, Würfel, ...
- 'Forscher'ecke: jede Menge Kinder-Sachbücher; Globus, Weltkarte, Stadtplan; Lupe, Mikroskop, Fernglas, Becherlupe; leere Döschen, Tütchen, Gläser, Kistchen; vielleicht thematische Werkstattkisten; ...
- eine Kinderecke (wieviele Ecken hat mein Raum eigentlich jetzt schon? Augenzwinkern ) mit Fächern/Kisten/Schubladen/... für jedes Kind (abschließbar?); Kladden/Hefter/"Lernportfolios"?...
- ein oder mehrere PCs mit Internet: leicht findbare Links zu guten Kinderseiten; Google Bildersuche; Google Earth (!); Wordpad, Taschenrechner, Malprogramm; evt. Lernsoftware (zB Peter Lustig, die ist nicht so 'pädagogisch'...); Drucker (!!!)(ich empfehle Laserdrucker, die Patronen halten ewig=billig, sind leiser & Ausdruck sieht besser aus); einfach zu bedienende & robuste Digicam; ein Diktiergerät; Mikrofon, Kopfhörer;...
- eine Entspannungsecke mit Sofa(s), vielen (Kinder-)Büchern, MP3-Player/Discman zB mit Hörspielen und/oder Musik; Stereoanlage; Brettspiele; Decken, Kissen, Höhlen bauen...;...
- ein Keyboard mit Kopfhörern, ne Gitarre (besser auf dem Gang) und entsprechende Kinderlehrgänge (falls es sowas gibt?), weitere Instrumente
- eine riiiiesige Pinnwand/Magnettafel zum einfachen Anbringen von Schülerprodukten; vielleicht leicht vorstrukturiert? (Abteilungen pro Kind, oder grob thematisch (Lesen/Mathe/Sachunterricht-mir fallen gerade keine besseren Begriffe ein; ich rede hier NICHT von Fächerunterricht!)
- ne Kostümkiste, vielleicht ne kleine Bühne (mit Licht?)
- ...

So ungefähr würde ich eine 'frische' Grundschulklasse einrichten (wenn ich es denn endlich mal machen könnte...); für ältere Schüler könnte es durchaus ähnlich aussehen; außerdem hab ich sicherlich vieles vergessen, soll auch nur als Inspiration dienen.

-aaaargh, muss jetzt endlich weiterschreiben...drückt mir nächste Woche Mittwoch alle die Daumen!!!

LG,

Flo.

Thema: Arbeitsprobe O.U.
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17.01.2007 20:43 Forum: offener Unterricht

Hallo,
..leider zu spät gesehen. Hoffe es ist gut gelaufen...
Ich könnte dir trotzdem noch ein paar meiner "Forscherbücher" zukommen lassen, die im Rahmen eines Offenen Unterrichts im Sachunterricht einer 2. Klasse an einer Förderschule (Gb) entstanden sind.
Peschel nennt seinen OU ja auch gerne die "Didaktik des weißen/leeren Blatts"; das klappte so bei meinen Schülern nicht, weshalb ich Malvorlagen, Fotos u.ä. zu den Schülerthemen besorgen musste. Er hat da sicherlich bessere Schülerarbeiten, wie in den Büchern zu sehen.
Falls noch Interesse da ist, kannst du dich gerne melden! Die Forscherbücher gibts aber demnächst auch auf der Seite zu sehen.

LG,

Flo.

Thema: Öffnung des Englisch- Anfangsunterrichts
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17.01.2007 20:36 Forum: offener Unterricht

Hallo,

ich stand an der Förderschule Geistige Enticklung vor dem gleichen Problem (siehe mein Beitrag hier im Forum). Zum auf dieser Seite vertretenen Ansatz eines konsequenten "Offenen Unterrichts" gibts außer Peschels wunderbaren Büchern kaum etwas. Die meisten beziehen sich eher auf einen "materialzentrierten" Unterricht und sind nicht wirklich offen, sondern verlagern die vom Lehrer gewählten Inhalte bloss ins Material (Freiarbeit, Stationslernen usw.); die Offenheit beschränkt sich auf die Reihenfolge der Abarbeitung...

Also mal überlegen - O.U. in Englisch an einer Kb-Schule, Anfangsunterricht? Ich schreib mal so ins Blaue...

- alle Schüler können sicher einige Wörter Englisch. Die könnte man sammeln, übersetzen, eine Geschichte daraus bauen... Dabei ist gerade am Anfang ganz wichtig: Fehler zulassen! Genau wie beim "Lesen durch Schreiben". Bloss nicht zu früh mit komplizierten Regeln kommen; die Schüler sollen erstmal die Freude am Englisch sprechen erfahren! Wenn dann jemand fragt, warum das so sein muss, dann versuchs ihm zu erklären - er wird dir sicherlich besser zuhören, als wenn du für die ganze Klasse "heute: Past Tense" erklärst...
Also Wörter sammeln, übersetzen, die Schüler daraus neues basteln lassen, ganz egal wie der Satzbau, Rechtschreibung, Aussprache ist. Dann kannst du immer noch vorschlagen "ich würds aber so machen".
- Musik! ist sicherlich der Hauptbegegnungspunkt mit englischer Sprache. Lass die Schüler Lieder mitbringen, die sie mögen, besorg dir die Texte (Internet), lass die Schüler übersetzen (Wort für Wort mit dem Dictionary - können sie schon lesen?), vortragen, reimen... Dabei merken sie sicher auch ganz automatisch, dass der Satzbau im Englischen anders ist.
- oder einen Popsong neu vertonen, mit den schon bekannten Wörtern?
- oder die "ersten Schritte" im Englischen vorgeben "Hello, my name is...", dann daran anknüpfend ein kleines Theaterstück/Video/o.ä. mit den Schülern entwickeln (oder einen Witz übersetzen & aufführen, oder...). Dabei die Handlung erstmal mit den Schülern auf Deutsch entwickeln, die Sätze dann als Lehrer übersetzen - wenn die Kids ihre eigene Geschichte aufführen dürfen, lernen sie die dazu nötigen Sätze sicher gerne. Ganz wichtig: dabei ist es dann m.M. nach erstmal egal, ob sie den Satzbau & jedes einzelne Wort verstehen von dem, was sie da sagen - sie sollen zunächst einmal Spass an der Sache bekommen! Dabei kannst du ja trotzdem drauf achten, dass möglichst einfache Wörter & Sätze benutzt werden, um nicht zu überfordern.
- Witze übersetzen lassen ist bestimmt motivierend.
- Generell - vielleicht wäre eine Alternative zum Grammatik-Unterricht: die Schüler zB bei den oben beschriebenen Sachen Regelmäßigkeiten selbst entdecken zu lassen? Und alles, was sie finden, in einem leeren "Klassen-Dictionary" festzuhalten? Sowohl Wörter als auch Regeln?
- ich würde in der ersten Stunde einfach erstmal sammeln. "Wir lernen ab jetzt Englisch. Wer weiß schon was? Was interessiert euch daran? Wo wird es gesprochen? Warum braucht man das?..." - so einen Fragekatalog mit offenen Fragen vorbereiten. Dann merkst du sicher schnell, wo du dran anknüpfen könntest. Sonst (!) eben zB eine der Ideen von oben umsetzen. Aber immer erst mal die Schüler selbst befragen, um wirklich direkt bei ihnen ansetzen zu können - da wird man verdammt oft positiv überrascht und erhält eine Menge wertvolle Inspiration...

Ich hoffe ich konnte dir weiterhelfen; viel Erfolg, lass mal hören wie's läuft und was du so gemacht hast, auch zur Inspitration für andere Lehrer hier!

Flo.

Thema: O.U. a la Peschel mit Geistigbehinderten?
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21.09.2006 19:41 Forum: offener Unterricht

Hallo,

jetzt gibts mal wieder einen kurzen Zwischenbericht.
Viel geändert habe ich nicht, lediglich Feinheiten. Im Anfangs- und Abschlusskreis zeigt jedes Kind nochmal sein Forschertagebuch und (am Ende) wird erzählt, was man gemacht hat. Das klingt dann allerdings meist spektakulärer als es in Wirklichkeit war... Und viel kommt da auch noch nicht. Doch du hast schon recht, vor allem brauche ich Geduld, riesige Fortschritte brauche ich nicht zu erwarten, und doch läufts von Woche zu Woche besser.
Andere Feinheiten sind: Folientaschen in den Forscherbüchern, damit das 10minütige Locherdrama am Ende der Stunde entfällt... Die sehen dadurch auch richtig gut aus, die Kids sind echt stolz.
Dazu habe ich Themenkisten (Schuhkartons) eingeführt, in denen die Forscherbücher, das Spielzeug, unbearbeitete Blätter und die Kinder-Sachbücher verstaut werden. Die stehen jetzt im Freiarbeitsregal und werden auch genutzt!
Ausserdem gibts einen Materialtisch, auf dem leere, linierte und karierte Blätter, Anlauttabellen, Schere, Kleber, Stifte, Farben etc. sowie Namenslisten (die einzigen Ganzwörter, die fast alle sofort erkennen) zur Verfügung stehen. Wurde noch nicht wirklich genutzt, aber das kann ja noch werden.
Ausserdem bekommen wir gerade neue PCs, und als Internet-Mitglied im "Was-ist-was"-Klub (ja, die Bücher) kann ich zu jedem Thema 2-3 kurze Filme herunterladen, die sehr gut geeignet sind und einen weiteren "Input-Kanal" bieten.

Die Kids bleiben bis jetzt überwiegend beim Spielen oder Malen, aber es passieren auch sehr schöne unvorhergesehene Sachen: So malt F. ganz genau seine Obst-und Gemüseblätter aus, ruft mich heran, zeigt auf einen Kürbis und fragt "was ist das?". Dann soll ich's ihm aufschreiben; stattdessen hole ich die Anlauttabelle und mache es mit ihm zusammen - dabei nutzt er die sonst so gut wie nie...
Oder N., die möglichst exakt die Telefonnummern von der Liste ihrer Klassenkameraden ins (kaputte) Telefon tippt und fiktive Gespräche führt - eine super Mathe-Übung...
Und vereinzelte Wissensfetzen, die plötzlich durch die ganze Klasse geistern, wie "Magma" und "Lava"...

Jetzt haben wir nur noch eine Stunde vor den Ferien, aber meinen Plan, vorher neue Themen zu finden, werde ich wohl sein lassen, da die Schüler ihrer Themen noch nicht müde geworden sind. Naja, ich werde mal vorsichtig anfragen. Denn die Materialbeschaffungs-Phase ist wirklich heftig und wäre mir in den Ferien eindeutig lieber... Wobei das beim nächsten Mal schneller gehen wird, da ich jetzt weiss, wo ich was bekomme.

Heute im Hauptseminar hatten wir dann noch unser Referat, bzw. Diskussion, zu Offenem Unterricht. Ich "spielte" F. Peschel, der die Sonderpädagogen besucht und ihnen seinen Unterricht schildert. Die darauf folgende Diskussion hat sicher einige zum Nachdenken gebracht, und es gab viel Lob vom Fachleiter. Gut, auch mal von dieser Seite etwas Bestätigung zu bekommen.

Nun gut, soviel zum "kurzen" Bericht...

Liebe Grüße,

Flo.

Thema: O.U. a la Peschel mit Geistigbehinderten?
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11.09.2006 14:03 Forum: offener Unterricht

Hallo

und wie immer vielen Dank für deine ausführliche und sehr hilfreiche Antwort! Mir ist wieder vieles klarer geworden.
Die Selbsttätigkeit der Schüler an sich ist letztendlich das zentrale Thema der "Reihe"; sie können ihr eigenes Thema erforschen, eigene Fragen stellen etc. Die Inhalte sind dabei quasi das Medium. Sie mögen ihre Themen, ihre Forscherbücher und "wollen auch mal richtig was lernen, quasi Schule spielen", wie es meine Kollegin ausdrückte. Ich werde auch öfter von ihnen gefragt, wann wir wieder "Forscher spielen" - beste Vorraussetzungen also...

Deshalb möchte ich einfach das Geschehene etwas mehr fokussieren. Ich werde morgen im Anfangskreis mal genauer unser "Wer-wie-was"-Lied besprechen und ihnen zeigen, dass auch sie solche Fragen stellen können, um "nicht dumm zu bleiben" und ein richtiger Forscher zu sein. Dazu habe ich einige Beispielfragen zu jedem Thema vorbereitet - Wer hat das Telefon erfunden? Wie groß waren Dinosaurier? Was hat ein Polizist immer dabei? Wieso weiß man etwas über Dinosaurier? Was sind Fingerabdrücke? Warum hat die Feuerwehr Blaulicht & Sirene? Wie wächst Obst? Warum ist die Banane krumm?
Zu einigen Fragen werde ich "Forscher"-Arbeitsblätter anbieten, zu anderen etwas auf den MP3-Spieler sprechen. Noch im Kreis möchte ich dabei betonen, dass das nur einige Fragen sind, sie aber selbst "Wer-wie-was"-Forscher sein und eigene Fragen stellen können und sollten.

Am Ende der Stunde soll dann nochmal reflektiert werden, ob, wie & was geforscht wurde. Dann kann auch jeder Schüler den anderen zeigen, was sie heute gemacht haben. Du hast Recht, eigene Bewertungen könnten sehr hilfreich sein. Auch kann ich dann nochmal versuchen, das erwähnte "Chaos" anzusprechen - findet ihr, dass ihr heute gut geforscht habt? Was habt ihr gemacht? Warum? - natürlich ohne das Chaos zu kritisieren, aber vielleicht kommen die Kinder ja dann von selbst darauf, dass sie noch viel mehr können als über Tische&Bänke zu toben... Eben um auf das von dir beschriebene "Leben (und Unterricht) ereignet sich nicht, sondern kann gestaltet werden" zu kommen. Dies wird so etwas wie der leitende Hintergedanke bei meinen Fragen sein.

Die Möglichkeit, das "Erforschte" anderen zu präsentieren, hatte ich auch schon überlegt-ich werde vorschlagen, als Abschluss der ersten "Forscherrunde" vor den Herbstferien eine kleine Präsentation zu machen, zu der z.B. die Kinder aus der Nachbarklasse eingeladen werden und meine Kids ihr Thema präsentieren können. Das dürfte eine ziemlich gute Motivation sein. In den Forscherbüchern ist aber bis jetzt kaum etwas drin, lediglich die Fotos und einige Malvorlagen. Die Arbeitsblätter zu den ersten Forscherfragen werden aber noch dazukommen, außerdem möchte ich Fotos der Schüler beim "Forschen" an ihrem Thema hinzufügen. So entsteht eine kleine Sammlung, die sie sicher stolz zeigen werden. Aber es ist schwer, ein Forscherbuch zu füllen, ohne mit Text arbeiten zu können...

Ich bin wie immer gespannt, was morgen passiert; ein schönes Gefühl...
Werde dann berichten.
Übrigens bin ich mit Jule im Kontakt, die sich hier mehr Austausch gewünscht hat und mir gleich sehr erfreut geantwortet hat. Auch sie ist Referendarin an einer Förderschule mit dem Schwerpunkt Geistige Entwicklung - mal sehen, was sie zu berichten hat.

Liebe Grüße,

Flo.

Thema: O.U. a la Peschel mit Geistigbehinderten?
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06.09.2006 20:56 Forum: offener Unterricht

Hallo,

schwups ist wieder ein Monat vergangen. Der Referendariatsstress steigt langsam, aber stetig... Allerdings habe ich mir bis zu den Herbstferien "freigenommen" von Unterrichtsbesuchen, da ich zunächst einmal in Ruhe den Offenen Unterricht ausprobieren will.

Bevor ich über meinen ersten "Praxisversuch" schreibe, möchte ich nochmal danken für deine Antworten. Mit dieser Art von Unterricht - und Berufsverständnis an sich - kann man sich manchmal recht einsam fühlen... Umso besser, dass ich mich hier mit jemandem austauschen kann, dem ich nicht alles von vorne erklären muss. Die meisten sagen dann "stimmt schon, gute Idee, aber unrealistisch", oder sie hören gar nicht genau hin und meinen "jaja, Offenen Unterricht machen wir auch ab und zu". Ich erkläre es immer wieder gern, fast schon mit "missionarischem Eifer" , aber es bleibt schwierig. Ich würde mir hier allerdings ein paar mehr Stimmen wünschen...mache aber auch schon fleissig Werbung in meinem Umfeld, gerade für diesen Thread hier.
Und in meinem Seminar bereitet meine Kleingruppe gerade eine Diskussionsrunde zum Thema "Unterricht" vor, in der ich diese Form des Unterrichts vorstelle...

Nun gut, hier also ein erster Praxisbericht. Drei Tage vor der ersten Sachunterrichtsstunde bei meinen "Kleinen" (7-8 Jahre) war ich zwar kurz davor, alle Ideale über Bord zu werfen und mir ganz klassisch irgendeine Unterrichtsreihe auszudenken, die meinen Schülern angemessen wäre. Gerade diese Beliebigkeit kam mir dann aber so absurd vor, dass ich es doch probierte.

Das Problem -naja, nennen wir es: die Herausforderung - bei der Klasse ist ja, dass sie größtenteils noch auf dem Entwicklungsniveau von Kindergartenkindern stehen (wobei mir die Einteilung in solche Stufen auch problematisch erscheint und hier nur der eranschaulichung dienen soll) und vor allem spielerisch lernen. Ein gezieltes Beobachten, Forschen o.ä. ist für sie eher langweilig.

Also bin ich folgendermaßen vorgegangen: In der ersten Stunde präsentierte ich im Stuhlkreis 20 kleine Fotos von "typischen" Kinder- bzw. Sachunterrichtsthemen: Feuerwehr, Vulkan, Dinosaurier, Indianer, die Erde, verschiedene Tiere, Auto, Wolken, das Meer, der menschliche Körper, eine Glühbirne usw., alles ganz einfach per Google-Bildersuche gesammelt. Daraus konnte sich jeder Schüler eines aussuchen - und es war wirklich erstaunlich, wie klar jedes einzelne Kind wußte, welches sein Thema wird!
Dieses durften sie in ihr eigenes neues "Forscherbuch" einkleben und etwas dazu malen. Da tauchte schon die erste Schwierigkeit auf - keiner der Schüler kann wirklich gezielt malen; das beste Bild war ein Viereck, was derjenige als "Vulkan" bezeichnete. Nun gut, ist halt so, also besorgte ich für die nächste Stunde Malvorlagen (wiederum ergoogelt) zu den 7 Themen (wir haben 7 "fitte" Schüler und drei Schwerbehinderte; zu denen später mehr). Die Themen sind:

Vulkane, Feuerwehr, Polizei, Obst, Dinosaurier, Telefon und Pferde.

Die Malvorlagen waren - wie zu erwarten - für einige Schüler super, für andere eher langweilig.

Zur nächsten Stunde hatte ich dann aus der Stadtbücherei zu jedem Thema ein möglichst passendes Kinderbuch mitgebracht, sowie neue Malvorlagen. Ausserdem eine Umdichtung des "Wer-wie-was"-Sesamstraßenliedes zur Eröffnung; der Refrain blieb gleich (wer nicht fragt bleibt dumm - besser kann mans nicht neu dichten...), die Strophen wurden auf die einzelnen Schüler und ihr Thema angepasst. Meine Kids lieben sowas...
Bereits ab der zweiten Stunde merkte man, dass die Kids stolz auf "ihr" Buch und Thema waren; dementsprechend freuten sie sich über die Bücher. Sie beschäftigten sich jeweils kurz damit, zogen es aber alle irgendwann doch vor, mit dem "Schlauchtelefon" zu spielen (2 Holzhörer, verbunden durch 5m Schlauch, von einer Kollegin besorgt). Was natürlich okay ist - immerhin hatte sich ein Schüler das Thema ausgesucht und die anderen hat es eben auch interessiert.

Gestern richtete ich dann den Klassenraum etwas anders ein: pro Tisch ein Thema, zu dem ich jeweils Malvorlagen, 1-2 Bücher, sowie etwas Spielzeug vom Flohmarkt & 1-Euro-Shops besorgte, wie Polizei- und Feuerwehrautos, Heu und ein Pferdchen, kaputte Telefone, ein Obst- und ein Berufsmemory, Klebebildchen zu Pferden und Feuerwehr.
Dazu laß ich auf einem MP3-Player zu jedem Thema einige Zeilen oder Seiten aus dem jeweiligen Buch vor; die entsprechenden Seiten wurden mit Zetteln markiert.
Das Ergebnis: hm, Chaos, und zwar kein wirklich kreatives... die Bedienung des MP3-players war interessanter als das Vorgelesene, niemand hörte wirklich zu, einige beschäftigten sich kurz mit ihren Sachen, aber recht schnell tobten sie über Tisch & Bänke und ich hatte nicht wirklich das Gefühl, dass das besonders sinnvoll war - ganz zu schweigen von meiner Kollegin, die aber trotzdem weitermachen will.

Gut, es wurden von Stunde zu Stunde "taktische Fehler" ausgeräumt, die gerade bei unseren Kids schnell zu Chaos führten. In der nächsten Stunde will ich z.B. die Möglichkeiten an den einzelnen Tischen besser vorstellen, anstatt sie einfach nur hinzulegen. Aber wirklich sicher bin ich mir noch nicht mit der Sache.


Vielleicht ein paar Worte zur Theorie und meinen "Hintergedanken".
Meine Sch. sind diese Art zu arbeiten nicht gewohnt, und wie bereits erwähnt, "forschen" oder fragen sie auch nicht im eigentlichen Sinne.
Deswegen habe ich ihnen bis jetzt lediglich (oder immerhin) die Inhaltsebene in die Hand gegeben - sie sollen verstehen, dass sie IHR Forscherbuch, zu IHREM Thema, selbst füllen (können). Der eigentliche "Wissenszuwachs" ist mir dabei (noch) nicht so wichtig.

Die Methoden, die Art der Aneignung oder des Sich-Befassen mit dem Thema, kann ich ihnen aber (scheinbar?) nur nach und nach zeigen, in der Hoffnung, dass sie mit der Zeit auf eigene Ideen kommen und Wünsche und Vorschläge äußern. Deshalb versuche ich ihnen möglichst vielfältige Angebote zu ihrem Thema zu geben - was, nebenbei bemerkt, eine verdammt anstrengende Sache ist, bei der Zahl der Themen.
Welches Medium sie dann wählen, wann und mit wem, und auch zu welchem Thema (ob ihres oder eines der anderen), möchte ich ihnen durch die Stationen selbst überlassen.
Von der "eigenen Regelfindung", der "sozialen Ebene" Peschels, ist dabei quasi noch nichts umsetzbar, da den meisten die Selbstreflexion oder auch schlichtes Unrechtsbewußtsein schwerfällt.

Insofern bin ich schon ganz zufrieden mit der bisherigen Art der Umsetzung, doch überlege ich die ganze Zeit, wie ich es schaffen kann, den Sch. (oder zumindest einigen) etwas mehr "Input" zu vermitteln.

Jaja, im O.U. schrillen da alle Alarmglocken, aber ich meine damit: meine Sch. können oft kaum oder gar nicht sprechen, lesen oder malen; sicher sind sie neugierig, aber haben eine extrem kurze Aufmerksamkeit; einige würden sicher auch mehr verstehen und lernen wollen, aber ich weiss nicht, wie ich das schaffen kann mit Kindergartenmaterialien und unter Vermeidung von Frontalunterricht...
Letzteres will ich evt. teilweise wieder einsetzen, z.B. zum Anfang der Stunde: den "blubbernden Vulkan" mit Backpulver demonstrieren, und dann wieder an die Stationen, oder so ähnlich. Aber so zeige ICH ihnen nur EIN Thema... Es gibt so viele Unterrichtsideen zu den einzelnen Themen, ganze Reihen, aber diese basieren meistens auf Frontalunterricht und/oder vorstrukturiertem Material. Dabei bin ich dann aber ganz schnell wieder in der Falle, dass ich im Zentrum stehe und meine Schüler das machen oder dem folgen, was ich sage, und eben nicht selbständig entdecken.
Im Moment bin ich etwas ratlos...habe aber trotzdem das Gefühl, dass ich auf dem richtigen Weg bin.

Immerhin eröffnet uns das Stationsarbeiten auch die Möglichkeit, mit den schwerbehinderten Schülern und einer Hilfsperson (2.Kollegin oder Zivi) in Ruhe individuelle Förderung zu machen, wobei ich sie nach Möglichkeit in das Geschehen einbinde (das Heu vom Pferdethema ist ein super Material...).


Sooo...puh, das war lang, hat mir aber gut getan, da ich einige Gedanken ordnen konnte. Ich erwarte jetzt auch keine umfassende Antwort, sondern hoffe, dass der eine oder andere dies hier findet und vielleicht Inspiration erhält, oder an mich weitergibt...
Aber wenn du, Jürgen oder sonstwer, beim Gelesenen ein paar Geistesblitze hattest, dann immer her damit ;-)

Vielen Dank schon mal, ich werde weiter berichten...

Flo.

Thema: O.U. a la Peschel mit Geistigbehinderten?
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03.08.2006 16:18 Forum: offener Unterricht

Hallo,

so wie ich es ausgedrückt habe, finde ich das "Herauskitzeln" ohnehin vorhandener Fragen durchaus okay. Natürlich haben sie auch ein Recht darauf, nichts fragen zu müssen, aber "das Lernen hochhalten" macht Falko ja auch.

Vielleicht kurz zur Erklärung ein Beispiel: ein beliebtes Spiel in jungen Klassen an allen Schulen ist das montägliche "Was habt ihr am Wochenende gemacht?", z.B. im Stuhlkreis. Vor einigen Wochen konnte ich bei einer GU-Hospitation an einer Grundschule beobachten, wie sich darauf fast alle Schüler meldeten und ausführlich erzählten. Bei meiner Klasse kommt dabei allerdings noch fast gar nichts; selbst mit Hilfe von Notizen der Eltern ist es schwierig, mehr als 2 Wörter zu erfahren.
Die Methode hat nicht viel mit Peschels Ideen zu tun (ist ja auch okay, wenn sie nichts erzählen wollen); ich wollte aber auch nur unsere Schwierigkeiten z.B. mit Kommunikation schildern.

Wie gesagt: auch unsere Schüler erschließen sich die Welt selbständig, dabei wird aber z.B. das neugierige Fragen durch mangelnde Sprachkompetenzen, Selbstbewußtsein oder schlicht "Gewöhnung an's Nicht-Können" erschwert.
Diese Probleme gilt es zu umgehen, abzubauen oder einzubeziehen. Das meinte ich mit Herauskitzeln.

Eine Schülergruppe bleibt dabei zunächst ziemlich aussen vor: die schwerst-/mehrfachbehinderten Schüler. Aber gerade wenn sich die "Fitteren" selbst beschäftigen, bleibt mehr Zeit für individuelle Förderung der anderen. Und auch für diese Gruppe geben Falkos (und andere) Ansätze gute Ideen - jedes Kind hat z.B. ein Lieblingsspielzeug... Eben von den Interessen des Kindes ausgehen, ohne ihre Selbstbestimmung zu verletzen.

Nächsten Mittwoch fängt die Schule wieder an (Grüße aus Köln); ich werde mir zunächst die neuen Schüler ansehen und dann entscheiden, wie ich weiter vorgehe. Eine individuelle Themenauswahl im Sachunterricht mittels möglichst vieler Fotos erscheint mir als guter Anfang. Sie können sich für eines (oder mehrere?) entscheiden, dies in ihr -ich nenne es mal "Forschertagebuch" einkleben und dann überlegen, was sie dazu gerne machen würden, warum ihnen gerade das Thema gefällt etc. Dies wird nicht einfach, aber sicherlich spannend... Ein paar -vorsichtige!- Vorschläge können dabei - im Notfall! - helfen. Es könnte gemalt, gebastelt, gesammelt & geschnippselt werden, fotografiert, kopiert, gedruckt, usw.
Die andere Frage ist dann, was mein Sachunterrichts-Fachleiter dazu sagt... Aber eins nach dem anderen, erstmal sehen wie's läuft; auf jeden Fall stehe ich zu meiner "pädagogischen Vision" und hoffe, dass ich sie dementsprechend umsetzen & rechtfertigen kann ;-)

Liebe Grüße,

Florian.

Thema: O.U. a la Peschel mit Geistigbehinderten?
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01.08.2006 17:06 Forum: offener Unterricht

Hallo,

und Danke für die Antwort. Ja, die bereits erfolgte Gewöhnung an den Lehrer als "Unterrichtsmacher" ist wirklich ein Problem. Meine Kids saßen am Ende schon vor der Stunde im Stuhlkreis und sahen mich erwartungsvoll an...
Und trotzdem; auch diese Kinder erschließen sich permanent ihre Welt und haben dabei Fragen. Diese Fragen würde ich gerne aus ihnen "rauskitzeln"...
Auf dieser Seite hier bin ich nun wieder mal auf Gallins Reisetagebücher und Kernideen gestoßen. Dies halte ich für einen guten Einstieg und bin gerade dabei, dazu noch einiges zu lesen. Vielleicht werde ich als Kernideen nochmal einen Versuch starten, mit vielen verschiedenen Fotos zu unterschiedlichen Themen im Sachunterricht zu starten, ähnlich wie ich es oben geschildert habe. Dies muss dann natürlich ordentlich vorbereitet werden. Im Nachhinein ist mir nämlich klar geworden, dass dieser Versuch so unglücklich an eine proppevolle Stunde gehängt wurde, dass da auch nicht mehr viel kommen konnte.
Mal sehen, was sich daraus entwickelt...
Ich denke, dass dies mit meinen noch jungen Schülern, trotz Prägung & Behinderung, besser machbar ist als mit Berufsschülern, denen der Spaß am Lernen bereits jahrelang 'aberzogen' wurde... Im Sachunterricht habe ich dazu auch die nötige inhaltliche Freiheit, und ich denke es reicht aus, um mit dieser Methode Erfahrung zu sammeln- bzw. erstmal eine eigene Methode zu finden.

Du hast auch Recht mit der 'Überbewertung' der Inhalte. Gerade meine Schüler brauchen jetzt erstmal Erfahrung und Selbstvertrauen; was bei diesem Prozess an konkreten Ergebnissen und Inhalten gelernt wird, ist dabei erstmal -hm, nicht unbedingt nebensächlich, aber eher Mittel zum Zweck. Bei uns sind die Förderpläne sowieso wichtiger als die Lehrpläne.
Und die Inhalte dürften bei eigener Wahl trotzdem besser 'hängenbleiben'.

Zum Abschluss noch eine Frage: ich würde mir gerne eins der Bücher von Ruf/Gallin besorgen, nur welches? "Spuren legen-Spuren lesen" oder "Ich-du-wir"? Klingen beide recht vielversprechend, aber welches ist wohl besser für mich als Sonderpädagogen geeignet?

mfg,

Florian Felten.

Thema: O.U. a la Peschel mit Geistigbehinderten?
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O.U. a la Peschel mit Geistigbehinderten? 25.07.2006 15:42 Forum: offener Unterricht

Hallo,

am Anfang meines Sonderpädagogik-Studiums in Köln bin ich in ein Seminar von Falko Peschel geraten und seit dem lassen mich 'seine' Ideen nicht mehr los. Meine Examensarbeit machte ich über das Thema "Kinder wollen lernen - Impulse des Offenen Unterrichts für die Schule für Geistigbehinderte", worin ich Peschels Methode und ihre Umsetzbarkeit an der SfGb darstellte (werde diese demnächst hier zur Verfügung stellen).

Seit Februar bin ich nun im Referendariat an einer SfGb (bzw. Förderschule mit dem Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung, wie's jetzt heißt), in einer Vor- und Unterstufe, also 7-8jährige Schüler. Und nach der (recht gut benoteten) theoretischen Arbeit kam jetzt die Praxis...
Frei- und Stationsarbeit kennen & können die Schüler schon, und ich wollte natürlich weitergehen. Das weite Thema "Wasser" als einzige Vorgabe für meine Sachunterrichtsreihe war dabei eine gute Möglichkeit, zwischen Lehrvorgaben und O.U. zu experimentieren. Doch meine Versuche, die Schüler ihre eigenen Themen suchen zu lassen, scheiterten kläglich.

Konkret sah das z.B. so aus, dass ich am Anfang der Reihe unterschiedlichste Fotos zum Thema Wasser hatte (Flasche, WC, Schiff, Fisch, U-Boot, Wolken, Blasen, ...), und die Kinder sollten sich die für sie Interessantesten heraussuchen. Dann sollte gemeinsam überlegt werden, was sie daran interessiert und was man machen könnte. Allerdings ist es sehr schwer, von diesen Schülern überhaupt eine Antwort zu bekommen. Selbst von den "fittesten" kam nichts wirklich zurück.
Am Ende liebten sie zwar alle das Thema "Wasserdetektive", aber ich hantierte mit Detektivaufträgen und fertigen Stationen rum. Von Selbstbestimmung keine Spur. Bei meinen Seminarleitern kamen die Stunden natürlich super an... Aber eben nicht bei allen Kids, es war schwer, alle zu motivieren. Das alte Problem.

Ein weiteres Problem ist natürlich, dass Lesen & Schreiben noch kaum und langfristig nur bei einem Teil der Sch. funktioniert. Immerhin wird aber an der ganzen Schule mit der Anlauttabelle gearbeitet.

Warum schreibe ich das alles? Weil ich Verbündete suche, die Ähnliches auf Förderschulen versuchen. Nach einem halben Jahr bin ich bereits extrem weit weg von meinen 'pädagogischen Idealen' und suche für das neue Schuljahr nach Ideen. Mein Klassenteam ist super und offen für Neues, aber auch entsprechend skeptisch...

Also, hat jemand Erfahrung damit? Gibt es Literatur zu GENAU diesem Thema? Die meisten Texte und Bücher über Sonderschulen & O.U. kreisen um den von Peschel zu Recht kritisierten "Pseudo"-O.U. und sind wenig hilfreich.

Dabei bin ich überzeugt, dass auch meine Schüler lernen wollen .


Schön dass ich diese Seite gefunden habe!
Vielen Dank schon mal,

Flo.

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