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Thema: Offener Unterricht und Bildungsstandards
Ronja

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14.03.2009 11:10 Forum: offener Unterricht

Hallo Christian,

vielen Dank für die Zukunftswünsche!
Ich hab mich gerade um ein Praktikum gekümmert, das ich im Herbst nach dem Examen gerne an einer Reformschule machen würde. Du kennst dich ja ein bißchen aus - kannst du mir vielleicht ein paar gute Schulen empfehlen (im Rhein-Neckar-Kreis / Heidelberg)? Eine reine "Offene Schule" habe ich bislang noch nicht gefunden - viele nennen sich "Freie Reformschule" oder haben ein konkretes Montessori Profil oder sowas.
Lieber Gruß, Ronja

Thema: Offener Unterricht und Bildungsstandards
Ronja

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Daumen hoch! 09.03.2009 19:21 Forum: offener Unterricht

Lieber Chris, lieber Jürgen,

ich hab mich jetzt länger nicht mehr hier gemeldet, weil die heiße Prüfungsphase begann. Heute war die Prüfung und ich hab eine 1,0 geredet!!!(Olé,hurra!) Ich wollte euch beiden (auch im Namen meiner Lerngruppe, in der ihr nun auch allseits bekannt seid) herzlich danken, für die Tipps und interessanten Diskussionen, Anregungen, etc. Ihr habt mir (uns) richtig gute Impulse gegeben und wirklich geholfen! Ich bleibe natürlich weiter am "Offenen Unterrichts - Ball" und freue mich auf weitere Diskussionen mit euch.
Lieber Gruß, Ronja

Thema: Offener Unterricht und Bildungsstandards
Ronja

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22.02.2009 17:18 Forum: offener Unterricht

Hallo Jürgen,

danke erstmal für die Literaturempfehlung.
Mich beschäftigt gerade die Frage der Leistungsbewertung im Werkstattunterricht. Angenommen es ist keine Reformschule, sondern eine "normale" staatliche Schule, die das Konzept des Werkstattunterrichts umsetzt - hier müssen doch am Ende des Schuljahrs Ziffern-Noten vorliegen und Klassenarbeiten geschrieben werden. Ist ein durchgehender Werkstatt-U. dann überhaupt in einer "Nicht-Reformschule" realisierbar? Ich habe gerade ein Buch von Werner Wiater, Elisabeth Dalla Torre und Jürgen Müller gelesen (Werkstattunterricht - Theorie, Praxis, Evaluation) - diese Autoren schreiben, dass mehrere Untersuchungen ergeben haben, dass "Offener Unterricht - und damit auch der Werkstattunterricht - seine positiven Lern- und Verhaltenseffekte nur in Verbindung mit lehrergesteuertem lehrgangsorientiertem Unterricht entfalten kann."
Das hat mich irgendwie irritiert, weil ich die ganze Zeit dachte, dass das der eigentlichen Idee von O.U. widerspricht? Oder sehe ich das alles zu eng? Natürlich gibt es auch angeleitete Elemente, das ist mir klar, aber das Zitat und weitere Stellen im Buch laufen darauf hinaus, dass das Verhältnis von O.U (Werkstatt-U.) und lehrergesteuertem U. 3:1 oder sogar 4:1 sein sollte und realistisch ist.

LG, Ronja

Thema: Offener Unterricht und Bildungsstandards
Ronja

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18.02.2009 11:27 Forum: offener Unterricht

Hallo Jürgen,

vielen Dank für deine ausführlichen Antworten!!
Deine Ansicht von Werkstattunterricht klingt für mich sehr handwerklich. Ich habe hier gerade Reichens "Hinweise zum Werkstattunterricht" vorliegen, in denen er schreibt: "Werkstattunterricht sollte nicht an Hammer und Hobel erinnern. Das Wort meint hier Unterricht in der Art einer Werkstatt", etc. Geht Reichens Ansicht von Werkstattunterricht dann mehr in die "Lernwerkstatt-Richtung" der Freinet-Pädagogik? Ist also folglich nicht jede Werkstatt gleich einer Lernwerkstatt (nur für die begriffliche Klarheit!), obwohl man in jeder etwas lernt.
Also, um die Quintessenz aus deinen Informationen zu ziehen: Im Grunde stimmst du doch auch zu, dass jede Werkstatt eine (geschlossene) methodische Richtung vorgibt - die weitere inhaltliche und organisatorische Umsetzung allerdings, kann sehr offen, aber auch geschlossen sein - je nach Konzept, Vorhaben, Lehrerin, etc.
Und - die Slöjd-Bewegung kann man als Ursprung des Werkstattunterrichts bezeichnen? Gibt es dazu vielleicht eine Literaturempfehlung?

Lieber Gruß, Ronja

Thema: Offener Unterricht und Bildungsstandards
Ronja

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17.02.2009 12:23 Forum: offener Unterricht

Hallo!

Danke für die Literaturhinweise - ist wirklich hilfreich! Mir wird in der ganzen Diskussion erst so recht bewusst, wie stark ich doch von dem traditionellen Unterricht geprägt bin und wie wichtig es ist, eine neue Sichtweise zu erlangen. Es ist wirklich interessant zu erkennen, dass der O.U. schwache Schüler nicht überfordert, sondern gerade ihnen die Möglichkeit gewährt, nach eigenem Tempo zu lernen. Das war der Knackpunkt für mich. Es ist doch wirklich logisch, dass bei einer "Massenabfertigung" immer welche herausfallen - und das kann im O.U. nicht passieren.

Zum Thema Werkstattunterricht habe ich noch ein paar Fragen:
Peschel schreibt, dass Öffnung nur da vorhanden ist, wo der Schüler wirklich methodische Freiheit hat. - Ist diese methodische Freiheit nicht schon allein durch die Wahlform des Werkstattunterrichts eingeschränkt? Das ist doch eine methodische bzw. organisatorische Vorgabe.
Was konkret ist "offen" am Werkstattunterricht?

LG, Ronja

Thema: Offener Unterricht und Bildungsstandards
Ronja

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15.02.2009 23:11 Forum: offener Unterricht

Hallo allerseits,

schon vorab eine kurze Verständnisfrage: Jürgen, du schreibst "Hauptsächlich lernen die Kinder durch das Vorlesen dessen was sie selbst schreiben." - wie kann ich mir das denn vorstellen? Wie sollen die Kinder (ohne Anlauttabelle) sich selbst das Lesen/Schreiben beibringen? Geht das tatsächlich ohne Instruktion?

Eine weitere Unklarheit, in deren Dunkel mir vielleicht jemand etwas Licht bringen könnte, ist die folgende: Das Konzept vom Offenen Unterricht hört sich ja gut an, allerdings konnte ich bislang nichts zum Thema Migrantenkinder (konkret die Kinder, die schwach in Erst- und Zweitsprache sind) und O. U. finden. Ist der Offene Unterricht etwa nur realisierbar für Kinder mit deutscher Muttersprache? Was macht man mit eben diesen Kindern, die möglicherweise noch nicht mal richtig Deutsch sprechen können - oder auch mit "Langsamen Lernern" (was eine Bezeichnung!), also Kindern, die mit selbstgesteuertem und autonomem Lernen überfordert sind? Ist hierfür die Konzeption "Offener Unterricht mit Methode" besser? Oder bietet sich für diese Kinder eher das traditionelle Lehrgangs-Lernen mit der Lehrerin an (was ich gerade in Bezug auf Migrantenkinder eher verneinen würde)!

Liebe Grüße, Ronja

Thema: Offener Unterricht und Bildungsstandards
Ronja

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12.02.2009 19:58 Forum: offener Unterricht

Hallo Christian,

danke für Artikel und Link. Das mit Peschel und dem Bildungsplan leuchtet mir jetzt schon etwas mehr ein. Trotzdem hab ich mich noch ein bißchen mehr mit den Kompetenzen und Bildungsstandards (v.a. im Deutschunterricht) befasst und hab noch ein paar Fragen: Der kompetenzorientierte Unterricht an sich ist ja trotz aller flexiblen Auslegungen nicht gerade "Offener Unterricht -freundlich", oder? (Da die Kompetenzen ja einheitliche Zielgrößen und nicht sehr auf Individualisierung aus sind?!). Was wäre denn aber, wenn man die Kompetenzen als Arbeitsperspektive betrachten würde (ich hab dazu nen Artikel von Horst Bartnitzky gelesen) - meiner Meinung nach lässt sich das viel besser mit dem O. U. vereinbaren, weil die Kompetenzen nicht als Ziele des Unterrichts verstanden werden, sondern eher aufgegriffen und weiterentwickelt/unterstützt werden sollen. Sie werden auch nicht mehr als einheitliche Zielgrößen verstanden, sondern realisieren sich bei den Kindern individuell. Und schlussendlich ermitteln sie keine Ergebnisse (Evaluierung ist nicht Bestandteil des Lernprozesses), sondern können durch Gespräche über Lernwege oder durch Formen der Leistungsdokumentation festgestellt werden (die Evaluierung ist Teil des ganzen Lernprozesses).
Was meinst du - verträgt sich diese Ansicht besser mit der Realisierung des O.U. hinsichtlich der Standards und Kompetenzen?
Und noch eine kleine Frage am Rande zu einem ganz anderen Thema: Was ist "offen" am Werkstattunterricht (nach Reichen)? (wenn man von der größtmöglichen Offenheit ausgeht) - also, die Kinder können sich das Thema/Themen einer Werkstatt selbst aussuchen, das Material/Aufgaben selbst herstellen, sich gegenseitig helfen, selbst entscheiden wann, wo und mit wem sie arbeiten, etc. - worin liegt dann aber der Unterschied zur Freiarbeit?

Grüße, Ronja

Thema: Offener Unterricht und Bildungsstandards
Ronja

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11.02.2009 17:41 Forum: offener Unterricht

Warum geht Peschel eigentlich davon aus, dass der Bildungsplan bzw. "die Richtlinien, Lehrpläne, etc." einen fast unbegrenzten Freiraum bieten? Ich dachte, dass diese Richtlinien einengend seien und der Offenheit entgegenstünden? Setzt er sich einfach über die vorgegebenen Standards hinweg und ignoriert sie, in dem er zielstrebig sein Konzept realisiert? Utopisch?
Und an anderer Stelle schreibt er (Zitat!): "Dabei stützen die Richtlinien und Lehrpläne das situative Vorgehen bzw. den Offenen Unterricht in hohem Maße (...) Der Offene Unterricht scheint sogar in letzter Konsequenz die einzige Umsetzungsmöglichkeit darzustellen, die Aussagen und Ziele der Richtlinien und Lehrpläne in der angestrebten Form erreichen zu können."
Bin ich gerade auf dem Holzweg? Der Bildungsplan kann doch auch im O.U. nicht ignoriert werden, oder?
Gibt es eigentlich Studien oder Informationen darüber, wie "Offener Unterricht"-Kinder den Übergang in die weiterführenden Schulen "verkraftet" haben? Ich könnte mir (ganz kritisch und plump gesagt) vorstellen, dass es einem Sprung ins kalte Wasser ähnlich ist - die Realität schlägt zurück (hinsichtlich Leistungsbewertung, Notengebung, Struktur, Organisation, etc.). Die Kinder sind doch völlig überfordert, wenn sie nach 4 Jahren O.U. in einen herkömmlichen "geschlossene Lehrgangsunterricht" hineinschlittern. Fragen über Fragen. Das ist mir alles noch nicht so klar.

Lieber Gruß, Ronja

P.s. Ups, ich hab ausversehen ein neues Thema eröffnet und kann es nicht mehr löschen - das war eigentlich die Antwort und kein neues Thema..

Thema: Utopisch?
Ronja

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Utopisch? 11.02.2009 17:37 Forum: offener Unterricht

Warum geht Peschel eigentlich davon aus, dass der Bildungsplan bzw. "die Richtlinien, Lehrpläne, etc." einen fast unbegrenzten Freiraum bieten? Ich dachte, dass diese Richtlinien einengend seien und der Offenheit entgegenstünden? Setzt er sich einfach über die vorgegebenen Standards hinweg und ignoriert sie, in dem er zielstrebig sein Konzept realisiert? Utopisch?
Und an anderer Stelle schreibt er (Zitat!): "Dabei stützen die Richtlinien und Lehrpläne das situative Vorgehen bzw. den Offenen Unterricht in hohem Maße (...) Der Offene Unterricht scheint sogar in letzter Konsequenz die einzige Umsetzungsmöglichkeit darzustellen, die Aussagen und Ziele der Richtlinien und Lehrpläne in der angestrebten Form erreichen zu können."
Bin ich gerade auf dem Holzweg? Der Bildungsplan kann doch auch im O.U. nicht ignoriert werden, oder?
Gibt es eigentlich Studien oder Informationen darüber, wie "Offener Unterricht"-Kinder den Übergang in die weiterführenden Schulen "verkraftet" haben? Ich könnte mir (ganz kritisch und plump gesagt) vorstellen, dass es einem Sprung ins kalte Wasser ähnlich ist - die Realität schlägt zurück (hinsichtlich Leistungsbewertung, Notengebung, Struktur, Organisation, etc.). Die Kinder sind doch völlig überfordert, wenn sie nach 4 Jahren O.U. in einen herkömmlichen "geschlossene Lehrgangsunterricht" hineinschlittern. Fragen über Fragen. Das ist mir alles noch nicht so klar.

Lieber Gruß, Ronja

Thema: Offener Unterricht und Bildungsstandards
Ronja

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10.02.2009 21:38 Forum: offener Unterricht

Hallo,

vielen Dank für die neuen Impulse.
Vielleicht sollte ich meine dritte Frage anders formulieren, denn so leicht lasse ich (bzw. meine Prüfer) mich nicht abspeisen smile Inwiefern kann der Offene Unterricht nach PISA den Kindern helfen oder sie unterstützen - wo liegen die Potenziale. Ich denke da z.B. an Folgendes: mangelhafte Lesekompetenz der Schüler ---> Offener Unterricht: interessengeleitet, Kinder können sich z.B. selbst aussuchen, was sie lesen wollen. Oder zum Thema Rechenmüdigkeit ----> Offener Unterricht: Ausflug in den Ort, Einmaleins Aufgaben suchen gehen, etc. Die Beispiele sind jetzt nicht besonders gut durchdacht - ich bin einfach nur auf der Suche nach etwas Konkreterem. Zum Thema Kompetenzen leuchtet mir ein, dass gerade die wichtigen Kompetenzen und Schlüsselqualifikationen im O.U. zum Tragen kommen. Peschel schreibt in einem Kapitel zum Thema Vergleichsarbeiten, dass die standardisierten Tests und die bundesweiten Vergleichsstichproben eine Möglichkeit darstellen, die Lehrer abzusichern bzw. zu beruhigen, so dass sie die Offenheit auch durchhalten. Ist er da nicht ein bißchen wie ein Fähnchen im Wind? Einerseits ist er absolut radikal in seiner "Offenheitsvorstellung" - aber andererseits befürwortet er dann doch Tests oder Vergleichsarbeiten, die dem Prinzip des O.U. widersprechen.
Wahrscheinlich gibt es noch viel mehr Ungereimtheiten, für die ich eine Antwort suche - aber das ist im Moment das Wesentliche, das mich beschäftigt.

LG, Ronja

Thema: Offener Unterricht und Bildungsstandards
Ronja

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Offener Unterricht und Bildungsstandards 09.02.2009 15:10 Forum: offener Unterricht

Hallo,

ich werde bald mein mündliches Examen zum Thema "Offener Unterricht" haben und bin mir über einige Aspekte noch nicht ganz im Klaren bzw. würde gerne noch andere Gedanken dazu lesen.
1. Inwieweit können die Vorgaben des Bildungsplans (spez. BaWü) mit Offenem Unterricht realisiert werden (Wie passen die Konzepte des OU´s zu dieser Kompetenzorientierung?)?
2. Was sind die Chancen und Grenzen des Offenen Unterrichts in Hinblick auf die Kompetenzen und Bildungsstandards?
3. Ist Offener Unterricht die richtige Antwort auf PISA?

Steht die Idee der Vergleichsarbeiten (Homogenität) nicht völlig im Widerspruch mit der Idee des Offenen Unterrichts, in dem es gerade nicht darum geht, dass alle auf dem gleichen Stand sind (Heterogenität)?

Ich bin gespannt auf neue Ideen und Gedanken zu meinen Fragen.

LG, Ronja

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